Moderation: Nam Duy Nguyen
mit: Nina Treu (Konzeptwerk Neue Ökonomie), Trong Do Duc (Unteilbar Sachsen), Cordula Weimann (Omas for Future)
Zielgruppen:
Dr. Kefa Hamidi, Dr. Charlotte Knorr
Prof. Dr. Dieter Rucht
Der Beitrag zielt zunächst auf die Verortung sozialer Bewegungen in der öffentlichen Sphäre repräsentativ-demokratischer Systeme. In diesem Feld sind Bewegungen ein Akteur mit besonderen Strukturen und Funktionen neben Verbänden und Assoziationen, politischen Parteien und intellektuellen und medialen Kommentatoren. Ausgehend von dieser Vorklärung stehen im Weiteren zwei Fragen im Mittelpunkt:
Der Beitrag ist primär theoretisch ausgerichtet. Empirische Bezüge aus der Bewegungsgeschichte der vergangenen Jahrzehnte, angefangen von der 68er-Bewegung über rechtspopulistische Bewegungen bis hin zu Fridays for Future, haben lediglich illustrativen Charakter.
10:15 – 11:50
Kurzvortrag von Dr. Bettina Fackelmann, anschließend Diskussion
Debates on complex challenges, e.g. the climate change, become increasingly societal conflicts. However, to tackle these challenges, constructive debates are necessary to create both understanding for uncomfortable measures and innovative solutions. In order to create bridges among different stakeholders and to reach the „every-bodies“ who would not take part in events on the topics, yet want to express their emotions and thoughts, moderated public debate formats are a valid option. A look back into tribal history and a look into present and planned formats show possible approaches.
Kurzvortrag von Sophie Wagner, anschließend Diskussion
Die Klimabewegung Fridays for Future stellt eine historische Wende im Klimaaktivismus dar. Noch nie zuvor sind so viele junge Menschen auf die Straße gegangen, um durch Schulstreiks Klimaschutz einzufordern. Der Vortrag widmet sich einerseits den Fridays for Future-AktivistInnen, deren Lebenswelt, Mediennutzungspraktiken und damit einhergehend deren Zugehörigkeit und medialer Anbindung an die Bewegung. Andererseits wird dargelegt, welche Bedeutung Medien und Kommunikation innerhalb der Klimabewegung haben sowie welche Strukturen und Ziele sie charakterisieren. Auch die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Veränderungen für die Bewegung werden beleuchtet.
Kurzvortrag von Thomas Rakebrand, anschließend Diskussion
Der Beitrag thematisiert den Verständigungsprozess sozialer Gemeinschaften am Beispiel der Regeln für kreative Praktiken. Als problematisch wird erachtet, dass das endogene Regelverständnis innerhalb solcher kreativen Gemeinschaften nicht immer adäquaten Anschluss an den exogenen vermachteten Verständigungsprozess in der Gesellschaft findet. Anhand eines theoretisch-analytischen Modells wird u.a. diskutiert: Wie hängen Prozesse wechselseitiger Verständigung über Regeln zwischen sozialen Gemeinschaften und der gesellschaftlichen Umwelt – u.a. Politik, Wirtschaft und Recht etc. – zusammen? In welchem Rahmen können die Mitglieder sozialer Gemeinschaften an vermachteten gesellschaftlichen Verständigungsprozessen tatsächlich teilhaben bzw. was behindert ihre Sozialintegration? Inwieweit prägt ihre Perspektive gesellschaftliche Diskurse? Unter welchen Voraussetzungen können Inkongruenzen überwunden werden?
Kurzvortrag von Dr. René Sternberg, anschließend Diskussion
Im Vortrag soll thematisiert werden, wie Partizipation in Social Intranets (SI) konkret aussieht. Dabei wird einerseits auf die Ergebnisse einer quantitativen Analyse des Nutzungsverhaltens von SI`s zur Prüfung der 90-9-1 Regel von Jakob Nielsen eingegangen. Laut der Regel konsumieren 90% der Nutzer*innen Inhalte und nur 10% erstellen Inhalte aktiv oder kommentieren bzw. liken diese. Die zu prüfende Hypothese ist, in SI`s gibt es mehr aktive Nutzer*innen als 10%. Anderseits präsentiere ich die Ergebnisse von Experteninterviews mit Kommunikationsverantwortlichen, die die quantitativen Nutzungsdaten validieren, konkretisieren und ergänzen. Die Ergebnisse beider Datensätze liefern u.a. Antworten auf folgende Fragen:
Workshop / Panel „Partizipative Öffentlichkeiten“
Referent*innen: Konstantin Aal, Simon Holdermann, PD. Dr. Markus Rohde, Sarah Rüller (SFB 1187 – Medien der Kooperation)
Der C4SC-Ansatz wird als Dialogprozess betrachtet – öffentlich und privat – der Individuen die Möglichkeit eröffnet, selbst definiert, zu einem sozialen Wandel „von unten“ beizutragen und somit einer gesellschaftlichen Polarisierung entgegenzuwirken. Der Fokus ist auf die Mesoebene gerichtet und konzentriert sich daher auf Interaktionen und Aushandlungsprozessen innerhalb der betroffenen Gruppen, Organisationen und Netzwerken.
Wir möchten in diesem Panel folgende Fragen zur Diskussion stellen:
Dr. Kefa Hamidi, Dr. Charlotte Knorr
Dr. Kefa Hamidi, Dr. Charlotte Knorr
Kurzvortrag von Fabiola Ortíz Santos, anschließend Diskussion
This paper approaches C4SC and, particularly, how the notion of sustainable journalism (Berglez et al, 2017) can be linked with peacebuilding processes. It analyzed the weekly radio program Elesongo (‘let us reconcile,’ in Sango) in the Central African Republic produced and broadcasted by Radio Ndeke Luka, a media development project run by the Swiss NGO Fondation Hirondelle. Media practices, such as the radio show Elesongo, uphold the idea that participation and sustainable solutions can be discussed and promoted regarding a local turn to peacebuilding. I argue that the notion of sustainable journalism may be embedded in the model of media development within the C4SC approach through which journalism can empower citizens with information in order to better equip them to decide on matters of public interest.
Kurzvortrag von Hanne Detel, Ines Engelmann, Helena Stehle und Claudia Wilhelm
anschließend Diskussion
Akteur*innen aus Politik und Gesellschaft fordern immer wieder eine stärkere Bürger*innenbeteiligung bei der Diskussion und Lösung öffentlich relevanter Problemlagen und beim Anstoß gesellschaftlicher Veränderungen. Auch der Journalismus ist mit solchen normativen Anforderungen konfrontiert. Er soll Publikumsbeteiligung ermöglichen und schafft z. B. Austauschmöglichkeiten in Kommentar- und Diskussionsspalten oder in den sozialen Medien. Was aber erwarten Journalismus und seine (Teil-)Publika voneinander, wenn es um Partizipation am öffentlichen Diskurs zu relevanten Problemlagen geht? Welche Konsequenzen kann eine (Nicht-) Erfüllung dieser Erwartungen haben und inwiefern folgen daraus gesellschaftliche Veränderungen? Der Beitrag stellt eine theoretische Modellierung der Interaktion von Journalismus und Publikum in digitalen Kontexten vor und macht deutlich, wie durch wechselseitige Interaktion und postinteraktionale Erwartungsveränderungen Social Change möglich ist, und trägt damit dazu bei, die Entwicklung und Gestaltung partizipativer (Gegen-)Öffentlichkeiten zu erklären.
Kurzvortrag von Hanna Marzinkowski und Ines Engelmann, anschließend Diskussion
Online-Diskussionen können förderlich für den gesellschaftlichen Diskurs über politische Entscheidungen sein, wenn Personen unterschiedlicher Meinungen mit einander diskutieren und nachvollziehbare Argumente austauschen. So können das gegenseitige Verständnis gefördert und neue Ideen entwickelt werden. Am Beispiel von Nutzerdiskussionen auf Nachrichtenwebsites untersucht der Vortrag, welche Kommentare eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, begründete und kritische Antworten hervorzurufen. Auf Basis einer Inhaltsanalyse von 14.690 Nutzerkommentaren auf neun deutschen Nachrichtenwebsites zeigen wir ein hohes Aufkommen kontroverser Antworten, die durch bestimmte inhaltliche Merkmale wie begründete Meinungsäußerungen, Adressierungen oder Korrekturen vorhergehender NutzerInnen gefördert werden können. Die Implikationen für die gesellschaftliche Debatte wie auch für AktivistInnen, die partizipative Diskurse mit kontroversem Meinungsaustausch aktiv gestalten möchten, werden diskutiert.
Kurzvortrag von Caroline Lindekamp, anschließend Diskussion
Demokratie und Demokratisierung brauchen informierte Teilhabe und Journalismus, der sich am öffentlichen Interesse orientiert. Auch in den Maghreb-Staaten ist Journalismus herausgefordert, dieser Aufgabe nachzukommen. Doch gleichzeitig sind Journalisten und die Meinungsfreiheit dort immer wieder bedroht – etwa während der Umbrüche des sogenannten Arabischen Frühlings 2010/11 oder zuletzt in Algerien während der Hirak-Proteste. Die Kommunikationswissenschaft definiert sogenannte Media-Accountability-Instrumente wie etwa Presserat, Ombudsperson, Medienjournalismus oder Debatten auf den sozialen Medien, die Qualitätsjournalismus im Sinne solcher Normen stärken (Bertrand 2002; Fengler et al. 2011). Ob derartige Instrumente entstehen und funktionieren, hängt von dem Mediensystem ab, wie es Shoemaker und Reese mit den 5 Levels of Influence (1991; 2016) beschreiben. Eine Analyse auf Basis einer Desk-Study, Experteninterviews und 68 episodischen Interviews mit Journalisten in den Maghreb-Staaten zeigt, wie Akteure auf den fünf Ebenen Media Accountability beeinflussen, den Effekt der Instrumente schwächen oder stärken. Während der Staat ein dominanter Akteur bleibt, können das Publikum, internationale Akteure, die Diaspora, Medienorganisationen und auch individuelle Journalisten eine Rolle als Gegenspieler übernehmen. Der Vergleich der drei Mediensysteme erlaubt Empfehlungen für Befürworter von Media Accountability auch in anderen Ländern.
Kurzvortrag von Prof. Dr. Barbara Thomaß
Auf der Grundlage von Erkenntnissen aus zwei Forschungsverbünden zur Medienentwicklungszusammenarbeit (MeCoDEM Media, Conflict and Democratisation und MEDAS21 Media Development Assistance in the 21st century) wird dargelegt, wie das Paradigma der Partizipation in die Medienentwicklungszusammenarbeit eingegangen ist und die Forschung konzeptionell inspiriert.
Externes Panel II: Media Development Assistance in the 21st Century (MEDAS 21)
mit Bilal Almasri, Viviane Schönbächler, Iyad Asfour, Kirsten Steinhoff-Fahadi, Mira Keßler, Johanna Mack
Im Forschungskolleg „MEDAS 21 – Media Development Assistance in the 21st Century“ arbeiten Wissenschaftler*innen und einschlägige Organisationen gemeinsam an Analysen und Lösungsvorschlägen für eine verantwortungsvolle Praxis der Medienentwicklungszusammenarbeit (MEZ). Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Kommunikationsprozessen zwischen unterschiedlichen, an der MEZ beteiligten Gemeinschaften und Gruppen. Welche kommunikativen Aushandlungsräume erschaffen diese Akteure durch und innerhalb von MEZ? Welche Art von Interaktionen und Dynamiken prägen diese Aushandlungsräume und wie partizipativ sind sie? Diese Fragen beleuchtet das Panel aus diversen Perspektiven, beispielsweise anhand eines Mappings der Medienlandschaft von Guinea-Bissau.
Dr. Kefa Hamidi, Dr. Charlotte Knorr
Moderation: Nam Duy Nguyen
mit: Nina Treu (Konzeptwerk Neue Ökonomie), Trong Do Duc (Unteilbar Sachsen), Cordula Weimann (Omas for Future)
Zielgruppen: